Viele Notion-Nutzer sind gleichzeitig Tracking-Jünger. Denn wenn es um persönlich Produktivität geht, kannst du einfach alles Mögliche festhalten und verfolgen: deine tägliche Sportroutine, deine Projekte, deine gelesenen Bücher, deine getrunkenen Gläser Wasser. Das Ganze kann ziemlich ausarten und auch dafür sorgen, dass wir mehr Zeit mit Tracking verbringen, als damit, produktiv zu sein. Ich habe eine Kennzahl entdeckt, die ich in Zukunft lieber messen werde, als die Anzahl meiner Wassergläser.
Zwischen 1 und 10 – wie war mein Tag?
Die Credits für diese tolle Idee gehen an August Bradley, ein amerikanischer YouTube für Life Design: Am Ende eines jeden Tages bewertest du deinen Tag auf einer Skala von 1 bis 10. Eine 5 steht dabei für einen durchschnittlichen Tag.
War der Tag heute besser oder schlechter als mein Durchschnitt?
Für jeden Tag, der von der Norm abweicht, notierst du kurz, warum das so war. Was lief gut? Was hätte besser laufen können?
Durch diese Übung erreichst du mehrere Dinge
- Klarheit über den Tag: Oftmals gehen wir durch unsere Tage, ohne wirklich innezuhalten. Durch das tägliche Ranking nehmen wir uns einen Moment Zeit, um zu reflektieren und uns bewusst zu machen, wie der Tag eigentlich war.
- Tägliche Lektionen: Indem wir notieren, was gut oder schlecht lief, lernen wir aus unseren Erfahrungen und können uns stetig verbessern.
- Langfristige Reflexion: Mit der Zeit sammeln sich viele Bewertungen an. Diese können wir nutzen, um Muster und Zusammenhänge in unserem Verhalten und unseren Erfahrungen zu erkennen.
Klarheit über den Tag
In unserem hektischen Alltag rauschen oft Stunden und Ereignisse an uns vorbei, ohne dass wir uns wirklich Zeit nehmen, sie zu verarbeiten. Wir springen von Aufgabe zu Aufgabe, von Meeting zu Meeting, und ehe wir uns versehen, ist der Tag vorbei. Doch was hat uns heute wirklich bewegt? Was waren die Höhepunkte, und was die Tiefpunkte? Indem wir uns am Ende des Tages einen Moment der Ruhe gönnen und unseren Tag auf einer Skala von 1 bis 10 bewerten, schaffen wir einen Raum der Reflexion.
Dieser Moment der Innenschau ermöglicht es uns, uns von der Hektik des Tages zu distanzieren und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren. Es geht nicht nur darum, eine Zahl zu finden, sondern darum, zu verstehen, was hinter dieser Zahl steht. Welche Ereignisse oder Gefühle haben dazu beigetragen, dass der Tag gut oder schlecht war? Diese Klarheit hilft uns nicht nur, den vergangenen Tag besser zu verstehen, sondern gibt uns auch wertvolle Hinweise darauf, wie wir den nächsten Tag gestalten können, um uns noch besser zu fühlen. Es ist eine einfache, aber kraftvolle Methode, um sich selbst besser kennenzulernen und bewusster durchs Leben zu gehen.
Tägliche Lektionen
Jeder Tag bietet uns eine Fülle von Erfahrungen, sowohl positiven als auch negativen. Doch wie oft nehmen wir uns wirklich die Zeit, aus diesen Erfahrungen zu lernen? Indem wir nicht nur unseren Tag bewerten, sondern auch notieren, was besonders gut oder schlecht lief, machen wir uns diese Erfahrungen bewusst. Wir identifizieren unsere Fehler und würdigen die kleinen Siege und Freuden des Alltags.
Vielleicht haben wir heute eine besonders produktive Arbeitsphase gehabt, weil wir uns eine ruhige Umgebung geschaffen haben. Oder vielleicht haben wir festgestellt, dass unser Tag weniger erfüllend war, weil wir uns zu sehr von Ablenkungen haben mitreißen lassen. Indem wir diese Erkenntnisse festhalten, können wir Muster in unserem Verhalten erkennen und gezielte Schritte unternehmen, um unsere Gewohnheiten und Routinen zu optimieren. Es ist, als würden wir jeden Tag ein Stückchen Weisheit sammeln, das uns hilft, uns ständig weiterzuentwickeln und unser Leben bewusster und erfüllter zu gestalten.
Langfristige Reflexion
Während die tägliche Bewertung uns einen sofortigen Einblick in unseren aktuellen Gemütszustand gibt, entfaltet die Methode ihre wahre Kraft erst über einen längeren Zeitraum. Mit der Zeit sammeln sich viele Bewertungen an, und wenn wir zurückblicken, können wir Trends und Muster in unserem Wohlbefinden und unserer Produktivität erkennen. Vielleicht stellen wir fest, dass unsere Tage immer dann besonders gut sind, wenn wir morgens Sport treiben oder uns Zeit für uns selbst nehmen. Oder wir bemerken, dass bestimmte Aktivitäten oder Verpflichtungen regelmäßig zu niedrigeren Bewertungen führen.
Diese langfristige Perspektive ermöglicht es uns, über den Tag hinaus zu denken und unser Leben als Ganzes zu betrachten. Es geht nicht nur darum, einzelne gute oder schlechte Tage zu haben, sondern darum, ein erfülltes und ausgewogenes Leben zu führen. Indem wir regelmäßig reflektieren und unsere Erfahrungen über Wochen, Monate und sogar Jahre hinweg betrachten, können wir gezielte Veränderungen vornehmen, die zu einem dauerhaft besseren Lebensgefühl führen.
Fazit
In der Summe zeigt sich, dass die kleinen Momente der Reflexion am Ende eines jeden Tages weit mehr bewirken können, als es auf den ersten Blick scheint. Diese kurzen Augenblicke, in denen wir innehalten und unseren Tag bewerten, bieten uns eine Gelegenheit, uns selbst und unsere täglichen Erfahrungen besser zu verstehen. Es geht nicht nur darum, den Tag in einer Zahl zu quantifizieren, sondern darum, die Emotionen, Erfolge und Herausforderungen, die hinter dieser Zahl stehen, zu erkennen und zu würdigen.
Darüber hinaus hilft uns diese Methode, langfristige Muster und Gewohnheiten in unserem Leben zu identifizieren. Vielleicht bemerken wir, dass bestimmte Aktivitäten oder Routinen regelmäßig zu besseren Tagen führen, während andere uns Energie rauben. Diese Erkenntnisse sind Gold wert, denn sie ermöglichen es uns, gezielte Veränderungen vorzunehmen und unser Leben bewusster zu gestalten.
Es ist eine Einladung, jeden Tag als einzigartige Gelegenheit zu sehen, zu lernen und zu wachsen. Indem wir uns diese täglichen Momente der Reflexion gönnen, nehmen wir unser Leben aktiv in die Hand und schaffen Raum für kontinuierliche Weiterentwicklung und persönliches Wachstum. Es ist ein einfacher Schritt, der den Weg zu einem erfüllteren und bewussteren Leben ebnen kann.