Mehr Tools machen nicht unbedingt produktiver.

Es ist fast wie ein Reflex: „Oh, wir haben ein Problem? Lass uns ein neues Tool dafür finden!“ Klar, die Idee klingt logisch. Wenn wir für jedes Problem ein spezielles Werkzeug haben, dann sind wir doch optimal ausgestattet, oder? Aber das Leben ist nicht so einfach – und die Arbeit auch nicht. Tatsächlich kann der Drang, ständig neue Tools zu implementieren, mehr schaden als nützen.

Die Realität sieht nämlich oft so aus: Du bist ständig dabei, zwischen verschiedenen Plattformen hin- und herzuspringen. Hier ein Tool für die Aufgabenverwaltung, dort eins für die Kommunikation, und noch ein weiteres für das Projektmanagement. Und während du versuchst, den Überblick zu behalten, verliert dein Team wertvolle Zeit – Zeit, die besser investiert wäre, wenn ihr euch auf das Wesentliche konzentrieren würdet.

Es wird also Zeit, sich zu fragen: Führt die unendliche Flut an Tools wirklich zu besserer Produktivität, oder ist das Ganze nur eine Illusion? Vielleicht ist der Glaube, dass „mehr“ auch „besser“ ist, doch ein Trugschluss.

Mehr Auswahl, mehr Probleme

Je mehr Auswahlmöglichkeiten wir haben, desto wahrscheinlicher ist es, dass wir die perfekte Lösung finden – oder? Na ja.

Die Fülle an Optionen führt oft zu einem anderen Problem: der Entscheidungsparalyse. Je mehr Optionen du hast, desto schwieriger wird es, die richtige Wahl zu treffen. Und plötzlich verbringst du mehr Zeit damit, zu überlegen, welches Tool du verwenden sollst, als tatsächlich produktiv zu sein.

Dieser Überfluss an Auswahlmöglichkeiten kann dazu führen, dass du dich ständig fragst, ob du wirklich das beste Tool verwendest oder ob es da draußen nicht doch noch etwas Besseres gibt. Anstatt dich auf die Arbeit zu konzentrieren, die du eigentlich erledigen solltest, kreisen deine Gedanken ständig um die Tools, die du nutzt – oder die du nutzen könntest.

Mehr ist also nicht immer besser. Manchmal führt die ständige Suche nach dem „perfekten“ Werkzeug dazu, dass du nie wirklich ins Handeln kommst.

Wir verlieren nicht nur Zeit und Geld

Ich weiß, es ist verlockend, neue Tools auszuprobieren. Sie versprechen, uns effizienter, organisierter und produktiver zu machen. Aber oft übersehen wir dabei die verborgenen Kosten, die mit der Nutzung von zu vielen Tools einhergehen.

Zeit ist Geld – und beides geht verloren. Jeder, der schon einmal versucht hat, mehrere Tools zu verwalten, weiß, wie viel Zeit allein das Hin- und Herwechseln kostet. Du verlierst nicht nur Zeit durch das ständige Umschalten zwischen verschiedenen Anwendungen, sondern auch durch das Einarbeiten in jedes einzelne Tool. Jedes neue Tool bringt eine neue Lernkurve mit sich, und diese summiert sich.

Kognitive Belastung als Produktivitätskiller. Unser Gehirn kann nur eine begrenzte Anzahl von Informationen gleichzeitig verarbeiten. Wenn du ständig zwischen Tools wechselst, steigt die kognitive Belastung. Du musst dich immer wieder neu orientieren, was letztendlich dazu führt, dass du schneller ermüdest und deine Konzentration leidet. Statt produktiver zu werden, bist du schneller ausgelaugt.

Finanzielle Kosten, die oft übersehen werden. Jedes Tool hat seinen Preis – sei es durch Abonnementgebühren, Lizenzen oder versteckte Kosten wie Schulungen und Support. Wenn du viele Tools nutzt, summieren sich diese Kosten schnell. Manchmal investierst du in Tools, die du letztlich gar nicht brauchst, weil sie nicht in deinen Workflow passen oder andere Tools ihre Aufgaben genauso gut oder besser erledigen könnten.

„Brauchen wir ein neues Tool?“

Bevor wir uns auf die Suche nach neuen Tools machen, sollten wir uns grundlegend fragen: Ist ein neues Tool wirklich die Lösung für unser Problem, oder liegt der Knackpunkt woanders?

Oftmals sind es nicht die Tools, die uns ausbremsen, sondern andere Faktoren wie:

Unklare Prozesse: Wenn unsere Arbeitsabläufe nicht klar definiert sind, hilft auch das beste Tool nichts.

Mangelnde Kommunikation: Oftmals sind Kommunikationsprobleme die Ursache für Ineffizienzen.

Überlastung: Sind wir vielleicht einfach nur überlastet und brauchen mehr Zeit für uns?

Falsche Erwartungen: Erwarten wir von den Tools zu viel? Ein Tool kann uns nicht kreativ machen oder schwierige Entscheidungen abnehmen.

Hier sind einige Fragen, die du dir stellen kannst, bevor du ein neues Tool einführst:

  • Was genau wollen wir verbessern?
  • Welche Probleme haben wir derzeit?
  • Wie arbeiten wir aktuell zusammen?
  • Welche Ressourcen stehen uns zur Verfügung (Zeit, Budget, Personal)?

Ein kleines Beispiel

Stell dir vor, dein Team klagt darüber, dass Projekte oft zu spät fertiggestellt werden. Anstatt direkt nach einem neuen Projektmanagement-Tool zu greifen, solltest du zunächst analysieren, woran das liegt: Liegt es an einer schlechten Planung, an fehlender Kommunikation oder daran, dass Aufgaben nicht priorisiert werden? Vielleicht reicht es schon aus, die bestehenden Prozesse anzupassen und klarer zu definieren.

Ein weiterer wichtiger Aspekt: Oftmals sind es die Menschen, die den größten Einfluss auf die Produktivität haben, nicht die Tools. Eine positive Arbeitsatmosphäre, klare Ziele und eine gute Führung können mehr bewirken als jedes noch so ausgefeilte Tool.

Wie ihr das passende Tool aussucht

Solltet ihr nun doch entscheiden, dass kein Tool in eurem Repertoire den Job macht, den ihr braucht, dann müsst ihr auf die Suche gehen. Zwar gibt es keinen Ablauf, den ihr immer für jede Situation anwenden könnt, aber folgende Fragen und Herangehensweisen werden euch helfen:

Was willst du eigentlich damit machen? Sei ganz konkret. Willst du damit besser planen, schneller schreiben oder einfach nur deine Dateien ordnen?

Was brauchst du wirklich? Mach dir eine Liste von den wichtigsten Funktionen. Und denk dran: Nicht jedes Tool muss alles können. Manchmal reicht ein einfaches Programm völlig aus.

Wie passt das in deinen Alltag? Stell dir vor, wie du das Tool nutzt. Fühlt sich das gut an? Oder nervt es eher? Ein Tool sollte dich unterstützen, nicht behindern.

Teste es aus! Fast alle Tools haben eine kostenlose Testversion. Nutze die Chance und probier’s einfach mal aus. So merkst du schnell, ob es das Richtige für dich ist.

Frag deine Kollegen! Vielleicht nutzt ja jemand schon ein ähnliches Tool und kann dir Tipps geben. Oder ihr macht zusammen einen kleinen Wettbewerb, wer das beste Tool findet.

Und ganz wichtig: Weniger ist oft mehr. Du brauchst nicht für jede Kleinigkeit ein eigenes Tool. Konzentriere dich lieber auf ein paar wenige, die du wirklich gut beherrschst.

Zusammenfassung

Mehr Tools führen nicht immer zu mehr Produktivität. Oft sind die verborgenen Kosten, wie Zeitverlust, kognitive Belastung und finanzielle Ausgaben, höher als der Nutzen. Bevor du ein neues Tool einführst, analysiere, ob das Problem wirklich durch ein Tool gelöst werden kann oder ob andere Faktoren im Spiel sind. Und wenn du dich für ein neues Tool entscheidest, sei präzise in deinen Anforderungen und teste es gründlich. Weniger ist oft mehr – konzentriere dich auf die Tools, die deinen Workflow tatsächlich verbessern.

Bleib am Ball

Ganz nah dran: Die besten Notion-Tipps und Produktivitäts-Hacks, jetzt in deiner Inbox. Registriere dich für unseren Newsletter:

Deine Anmeldung konnte nicht gespeichert werden. Bitte versuche es erneut.
Deine Anmeldung war erfolgreich.

Wir verwenden Brevo als unsere Marketing-Plattform. Indem du das Formular absendest, erklärst du dich einverstanden, dass die von dir angegebenen persönlichen Informationen an Brevo zur Bearbeitung übertragen werden gemäß den Datenschutzrichtlinien von Brevo.