Es ist unglaublich schwer, das digitale Leben zu strukturieren und immer zu wissen, wo welche digitalen Daten hingehören.
Wir sind täglich einer fast schon frechen Menge an Informationen ausgesetzt. Von E-Mails und Dokumenten bis hin zu Fotos und Notizen – wir sind informationstechnisch völlig überlastet und überfordert. Die Preisfrage ist: Wie finden und organisieren wir unsere Daten, sodass wir sie tatsächlich für unsere Arbeit verwenden können? Die PARA-Methode erleichtert uns diese Herausforderung.
Ordnung ist ein langweiliges Thema, aber wenn wir unsere digitale Struktur nicht auf dem Schirm haben, gehen wir unter – und zwar mit Pauken und Trompeten:
Wichtige Dokumente gehen flöten und wir verschwenden viel Zeit damit, nach Dateien zu suchen. Da Belastung, alles organisieren zu müssen, kann zu Stress und verminderter Arbeitszufriedenheit führen. Dieses Chaos ist nicht nur frustrierend – es kann die Leistung im Job und unser Wohlbefinden beeinträchtigen.
Die PARA-Methode – Kurz und knapp erklärt
Die PARA-Methode ist ein Organisationssystem, das hilft, digitale Informationen strukturiert zu speichern und schnell wiederzufinden. PARA steht für Projekte, Areas, Ressourcen und Archiv. Jede Kategorie hat eine spezifische Funktion:
- Projekte: Aktive Aufgaben mit klaren Fristen.
- Areas: Wiederkehrende Verantwortlichkeiten wie Gesundheit, Finanzen oder Arbeit.
- Ressourcen: Nützliche Informationen, die du vielleicht wieder brauchen wirst.
- Archiv: Alles, was momentan nicht aktiv benötigt wird, aber später wichtig sein könnte.
Durch diese klare Trennung vermeidest du das Chaos auf deinem digitalen Arbeitsplatz und kannst deine Effizienz steigern.
Wie du die PARA-Methode einsetzt
Beginne damit, eine klare Ordnerstruktur auf deinem Computer und in Cloud-Diensten wie Google Drive und Apple iCloud zu etablieren. Diese Struktur hilft dir, schnell auf wichtige Dokumente und Daten zuzugreifen, ohne lange suchen zu müssen.
In Anwendungen wie Evernote und Apple Notes lässt sich die PARA-Methode ebenfalls implementieren, um Notizen und Informationen systematisch zu ordnen. Abhängig von den von dir genutzten Systemen passt du die Struktur entsprechend an.
In Notion kannst du die PARA-Methode durch die Einrichtung von Datenbanken für Projekte, Aufgaben, Bereiche (Areas) und Ressourcen umsetzen. Elemente, die archiviert werden sollen, kannst du mit einer Checkbox-Eigenschaft mit dem Namen „Archiv“ versehen, um sie einfach aus dem aktiven Bestand zu entfernen.
Wie für fast alle Frameworks für Organisation solltest du auch für PARA mindestens eine Inbox einrichten. In einer Inbox (Posteingang) werden alle eingehenden Informationen gesammelt. Diese Inboxen können in unterschiedlichen Formaten existieren, wie etwa Apple Notes oder eine To-do-App. Durch die Integration einer Inbox in Notion kannst du sicherstellen, dass alles nahtlos in deinen Arbeitsfluss integriert ist und effizient verarbeitet wird.
Die PARA-Methode in Notion anwenden
Um die PARA-Methode in Notion nachzubauen, kannst du folgendermaßen vorgehen:
- Datenbanken erstellen: Richte in Notion spezielle Datenbanken für jede der vier Kategorien der PARA-Methode ein: Projekte, Bereiche (Areas) und Ressourcen. Archivierte Inhalte werden wir anders verarbeiten.
- Projekte: In dieser Datenbank speicherst du alle aktuellen Projekte, an denen du arbeitest. Jedes Projekt sollte klar definierte Ziele und Fristen haben, um die Übersicht zu bewahren.
- Bereiche (Areas): Dies sind kontinuierliche Aspekte deines Lebens oder deiner Arbeit, die regelmäßige Aufmerksamkeit erfordern, wie Gesundheit, Bildung oder spezifische Geschäftsbereiche.
- Ressourcen: Hier sammelst du Materialien, die du regelmäßig benötigst, wie Artikel, Studien, Vorlagen und andere Referenzdokumente. In Notion lässt sich diese Datenbank so gestalten, dass du leicht nach Tags, Datum oder anderen Kriterien filtern kannst.
- Archiv: Alles, was derzeit nicht aktiv genutzt wird, aber für zukünftige Referenzen aufbewahrt werden soll, kommt ins Archiv. In Notion kannst du einfach eine Checkbox-Eigenschaft hinzufügen, um Inhalte als archiviert zu markieren, wodurch sie aus den aktiven Ansichten herausgefiltert werden, aber dennoch zugänglich bleiben.
- Inboxen integrieren: Richte eine oder mehrere Inboxen ein, in denen du alle eingehenden Informationen sammelst. Du kannst in Notion eine dedizierte Inbox-Seite einrichten, auf der du alles festhältst, was weiterverarbeitet werden muss. Dies hilft dir, den Überblick zu behalten und sicherzustellen, dass nichts übersehen wird.
- Verknüpfe die Datenbanken miteinander. In Notion kannst du eine relationale Eigenschaft hinzufügen, mit der du eine Verbindung zwischen Einträgen in verschiedenen Datenbanken herstellst. Beispielsweise kannst du in der Projektdatenbank eine relationale Eigenschaft einrichten, die auf relevante Ressourcen und spezifische Bereiche verweist.
Mögliche Fallstricke der PARA-Methode
Die PARA-Methode von Tiago Forte kann ziemlich hilfreich sein, um Ordnung in digitale Informationen zu bringen, aber sie eignet sich möglicherweise nicht für alle:
Übermäßige Strukturierung: Während die klare Struktur der PARA-Methode dabei helfen kann, Informationen zu ordnen, kann sie auch zu starr sein. Manchmal kann die strikte Einteilung in Projekte, Bereiche, Ressourcen und Archiv den natürlichen Fluss der Informationsverarbeitung behindern und zu einer übermäßigen Strukturierung führen, die möglicherweise nicht für jedes Team oder jede Person geeignet ist.
Herausforderungen bei der Teamintegration: Die Einführung der PARA-Methode in einem Team kann eine erhebliche Schulung erfordern. Es ist ein häufiger Fehler, zu erwarten, dass Teammitglieder das System ohne ausreichende Anleitung verwenden können. Der Implementierungsprozess erfordert oft umfassende Schulungen und Anpassungen an die spezifischen Bedürfnisse und Arbeitsweisen des Teams.
Informationszugänglichkeit: Ein weiterer Punkt ist, dass die zentrale Speicherung von Informationen zwar wünschenswert erscheint, aber nicht immer praktikabel ist. Informationen, die nur für einzelne Personen relevant sind, sollten nicht unnötigerweise formalisiert und für das gesamte Team zugänglich gemacht werden, da dies den Aufwand erhöht und die Effizienz verringern kann.
Es ist wichtig, diese Aspekte zu berücksichtigen und gegebenenfalls das System anzupassen, um es für deine spezifischen Bedürfnisse optimal zu gestalten. Weitere Details und Überlegungen zur PARA-Methode findest du auf Tiago Fortes Blog und anderen Fachseiten.
PARA ist nur ein Teil des Frameworks
Der PARA-Ansatz ist ein Teil des umfassenderen Second Brain Frameworks von Tiago Forte, das darauf ausgerichtet ist, unser digitales Leben zu organisieren und zu optimieren. Das Second Brain Konzept unterteilt sich in vier Hauptbereiche, bekannt unter dem Akronym CODE, welches für Capture, Organize, Distill und Express steht. Innerhalb dieses Rahmens spezialisiert sich PARA auf den „Organize“-Teil, indem es eine strukturierte Methode zur Kategorisierung von Informationen in Projekte, Areas, Ressourcen und Archive bietet.
Wenn du dich weiter über das Second Brain Framework informieren möchtest, findest du hier mehr Informationen.