Timeboxing – So nutzt du die Zeitmanagement-Methode richtig

Täglich erleben wir das gleiche, zermürbende Gefühl: Die To-do-Liste wird länger, während der Tag einfach nicht genug Stunden hat. Man hetzt von Aufgabe zu Aufgabe, ohne je das Gefühl zu haben, wirklich etwas abzuschließen. Projekte fühlen sich grenzenlos an, Prioritäten verschwimmen, und am Ende des Tages bleibt oft das Gefühl, immer nur zu reagieren, statt die Kontrolle zu haben. Timeboxing kann helfen, beruhigt, selbstbewusst und produktiv durch den Tag zu kommen.

Was ist Timeboxing?

Timeboxing (oder Timeblocking) ist eine Technik, mit der du dein Zeitmanagement in den Griff bekommst: Du legst vorab fest, wie viel Zeit du für eine Aufgabe einräumst, und arbeitest gezielt innerhalb dieses Rahmens daran. Ursprünglich von James Martin in seinem Buch Rapid Application Development für die agile Softwareentwicklung entwickelt, nutzen heute alle möglichen Leute Timeboxing für ihre Projekte und persönlichen Aufgaben.

Die Idee ist, dass du für Aufgaben oder Verantwortlichkeiten ein festes Zeitfenster einplanst und du in dieser Zeit ausschließlich daran arbeitest. Anschließend ziehst du Bilanz: Was hast du erreicht? Braucht die Aufgabe beim nächsten Mal vielleicht mehr oder weniger Zeit?

Timeboxing hilft dir, Projekte klar zu strukturieren, Prioritäten zu setzen und den Tag effektiv zu gestalten, ohne in endlosen To-do-Listen zu versinken.

Zügiger arbeiten

Parkinsons Gesetz besagt, dass sich Arbeit immer so weit ausdehnt, wie Zeit für ihre Erledigung zur Verfügung steht. Das heißt, wenn du dir zu viel Zeit einräumst, nutzt die Aufgabe diese Zeit auch – selbst wenn das eigentlich nicht nötig wäre. In der Theorie soll Timeboxing genau hier gegensteuern: Durch feste Zeitfenster soll Timeboxing dich zwingen, fokussiert und effizient an einer Aufgabe zu arbeiten, ohne sie unnötig in die Länge zu ziehen.

Aber es gibt einen Haken.

Ich zeige dir, warum viele Leute Timeboxing falsch umsetzen und es frustriert wieder lassen. Danach weißt du es besser und kannst die Methode perfekt einsetzen.

Mache Aufgaben nicht zu Terminen

Eine der größten Schwächen des Zeitboxing liegt darin, dass es alles in denselben strikten Kalender-Rahmen presst. Dabei gibt es einen klaren Unterschied zwischen Terminen und Aufgaben ­(sollte es zumindest).

Termine sind fest: Sie finden an einem bestimmten Tag, zur bestimmten Uhrzeit und oft an einem bestimmten Ort statt. Denk an Meetings – du triffst dich zu einem festgelegten Zeitpunkt mit anderen, und alle wissen, wann es losgeht und wann es vorbei ist.

Aufgaben hingegen sind flexibel. Sie müssen vielleicht an einem bestimmten Tag erledigt werden, aber ob du sie vormittags oder am Nachmittag angehst, ist deine Entscheidung. Das einzige, was zählt, ist, dass du sie an diesem Tag schaffst.

Aufgaben im Kalender sind ein No-Go

Wenn du anfängst, jeden Schritt deines Tages in den Kalender zu schmeißen, fühlt sich dein Tag schnell überwältigend und vollgepackt an. Ein Kalender sollte nicht mit Aufgaben vollgestopft werden, die du irgendwann erledigen kannst. Was passiert sonst? Dein Kalender sieht schon morgens chaotisch aus, und der Druck steigt, all diese Blöcke tatsächlich einzuhalten. Und dann kommt die Realität: Ein Kollege braucht spontan Hilfe, oder ein Meeting dauert länger – und dein ganzer Zeitplan gerät aus dem Ruder.

Stattdessen hilft es, den Kalender frei und offenzuhalten, nur mit festen Terminen, die wirklich an eine Zeit gebunden sind.

So bleibt dir die Flexibilität, spontan auf unvorhergesehene Aufgaben zu reagieren und Prioritäten anzupassen.

Schaffe Struktur durch Kategorien

Ein simpler Ansatz besteht darin, deine Aufgaben in Kategorien zu gliedern. Wenn du dir z. B. einen „Kommunikationsblock“ setzt, kannst du in dieser Zeit alle E-Mails, Nachrichten und Rückfragen abarbeiten. Am Vormittag vielleicht ein „Schreibblock“, in dem du an wichtigen Dokumenten arbeitest. Dadurch brauchst du nicht festzulegen, was genau wann passiert – du weißt einfach, dass du in dieser Zeit an einem bestimmten Typ von Aufgaben dran bist.

Mit der Zeit wird dieser Ansatz dir helfen, eine natürliche Routine zu finden. Beispielsweise erledige ich meine kreativen Arbeiten, wie das Schreiben oder Planen, am liebsten morgens, wenn der Kopf noch frisch ist.

Den „Kommunikationsblock“ verlege ich dagegen gern in den Nachmittag, wenn ich wieder Energie habe, mich auf Nachrichten und Anfragen zu konzentrieren.

Der Freiraum macht dich produktiver

Diese angepasste Variante von Timeboxing (oder Timeblocking) ist realistischer für unseren Arbeitsalltag und reduziert damit den Stress. Denn mit dem Spielraum fällt es dir leichter, sich den Herausforderungen des Tages anzupassen. Du bist nicht starr an einen Zeitplan gebunden, sondern kannst dich frei bewegen und dabei trotzdem effizient bleiben.

Der Kalender wird so zum Instrument, das dir zeigt, wann und wo du wirklich sein musst – und nicht zu einer To-do-Liste, die dir im Nacken sitzt.

Timeboxing sorgt für Struktur, ohne dich einzuengen.

Du legst Zeitfenster für Verantwortlichkeiten fest, arbeitest fokussiert und vermeidest unnötige Ablenkungen – ohne den Kalender mit Aufgaben zu überladen. Dadurch behältst du die Kontrolle über deinen Tag, setzt Prioritäten und beendest deine Arbeit mit dem Gefühl, wirklich etwas geschafft zu haben. Dein Kalender unterstützt dich, statt dich zu belasten, und du bleibst flexibel und produktiv.

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